Raspbian ist eine auf Debian Linux basierte Distribution, die speziell für die ARM Architektur des Raspberry Pi angepasst wurde. Viele nutzen den Raspberry Pi als Server, um eigene Dienste hosten zu können. Hierfür reicht eine SSH Verbindung zum Administrieren völlig aus. Eine grafische Oberfläche samt zugehöriger Tools wird also nicht benötigt. Um Ressourcen zu sparen und um mögliche Angriffspunkte zu minimieren, lässt sich solch „unnötiger Ballast“ wieder entfernen. Bevor ein System derart bearbeitet wird, lohnt es sich immer ein Image zu erzeugen, um im Problemfall schnell auf den Ursprungszustand zurück zu können. Wie das bequem mit der Open Source Lösung „CloneZilla“ geht, habe ich hier beschrieben: https://blog.doenselmann.com/festplatten-image-mit-clonezilla-erstellen/
Als erstes werden alle X11 relevanten Pakete entfernt, da kein grafischer Desktop benötigt wird. Mit dem Parameter „-y“ (sudo aptitude -y…) würde die Aktion ohne Abfrage ausgeführt werden. Falls Konfigurationsdateien erhalten bleiben sollen, muss der Parameter „purge“ durch „remove“ ersetzt werden.
sudo aptitude purge gpicview xarchiver xpdf galculator scratch dillo midori netsurf-gtk sudo aptitude purge omxplayer alsa-base alsa-utils penguinspuzzle python-pygame sudo aptitude purge lxde-core lxde-common lxde-icon-theme lxinput lxmenu-data lxpolkit sudo aptitude purge lxrandr lxsession lxsession-edit lxshortcut lxtask lxterminal sudo aptitude purge lxappearance lightdm lightdm-gtk-greeter openbox ttf-dejavu-core fontconfig fontconfig-config sudo aptitude purge fonts-freefont-ttf wpagui x11-common dbus-x11 desktop-base sudo aptitude purge desktop-file-utils hicolor-icon-theme leafpad xdg-utils xauth sudo aptitude purge gnome-themes-standard gtk2-engines raspberrypi-artwork wolfram-engine
Nach der Aufräumaktion wird noch „dpkg“ bereinigt.
sudo dpkg --configure -a
Somit ist der Raspberry Pi von allen Desktop Tools befreit und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Wer von Anfang an eine schlanke Distribution sucht, sollte sich Arch Linux anschauen. Das bringt von Haus aus nur das Nötigste mit. Im Gegensatz zu Debian bzw. Raspbian aktualisiert Arch neue Pakete sofort. Bei Debian / Raspbian wird Wert auf einen stabilen sicheren Betrieb gelegt. Daher hat man nicht immer die neuesten Applikationen. Ich persönlich bevorzuge dies bei einem „Server“. Auf meinem Desktop dagegen setze ich auch Arch Linux ein, da mir hier aktuelle Anwendungen doch lieber sind.