Für ein vollständiges Backup seines Systems eignet sich am besten ein Festplatten Image. Das ist ein komplettes Abbild der bestehenden Installation. Sollte durch einen Konfigurationsfehler, Virenbefall oder ähnliches das System streiken, lässt sich so ein Festplatten Image bequem zurückspielen ohne dass das System komplett neu aufgesetzt werden muss. So ein Image eignet sich z.B. für seine Linux oder Windows Installation. Ebenso ist es ein sinnvolles Backup für einen Raspberry Pi. Um ein Image zu erstellen, gibt es viele Möglichkeiten. Sowohl unter Linux als auch Windows gibt es bereits integrierte Möglichkeiten ein Image zu erstellen. Diese setzen jedoch teilweise Kommandozeilen Kenntnisse voraus oder bieten wenig Flexibilität bei den Einstellungen. Oftmals ist es auch einfach nur eine Geschmacksfrage.
Meiner Meinung nach lohnt es sich jedoch in den seltensten Fällen Geld dafür auszugeben. Eine kostenlose Open Source Alternative ist das Produkt CloneZilla. Hiermit lässt sich über eine Linux basierte Live CD oder einen USB Stick ein Abbild des Systems erstellen. Die Komprimierung hierbei ist auch konfigurierbar. CloneZilla lässt sich hier herunterladen: Klick
Nachdem es auf CD gebrannt oder einen USB Stick gebracht wurde, kann das Zielsystem davon gebootet werden. Soll ein Image von einem Raspberry Pi erstellt werden, muss die SD Karte in einem entsprechenden Kartenslot eingelegt sein. Das zu erzeugende Image lässt sich entweder auf eine zusätzlich vorhandene Festplatte/Partition oder einen USB Stick speichern (sofern die Größe ausreichend ist).
Wer Englisch nicht als verwendetes Tastaturlayout möchte, kann dies hier ändern. Es ist jedoch nicht wirklich erforderlich.
Sobald die Tastatureinstellungen aggeschlossen sind, lässt sich CloneZilla starten.
Um ein Festplatten Image zu erstellen, wird „device-image“ ausgewählt. Mit der zweiten Option lässt sich eine Festplatte komplett klonen.
Als Speicherort des Festplatten Images wird ein lokales Laufwerk angegeben.
Im nächsten Schritt werden die vorhanden Laufwerke eingebunden. Dies muss mit Enter bestätigt werden.
Bevor das Festplatten Image erstellt werden kann, muss das Ziellaufwerk ausgewählt werden. Hier darf also nicht das Laufwerk gewählt werden, von dem das Image erzeugt wird!
Die Verzeichnisebene, auf welcher das Image gespeichert werden soll, kann hier gewählt werden.
Die Auswahl muss noch einmal bestätigt werden.
Für den Anfang sind die „Beginner Settings“ völlig ausreichend. Bei den erweiterten Optionen lässt sich z.B. die Komprimierung einstellen.
Soll eine komplette Festplatte gesichert werden, ist „savedisk“ auszuwählen. „savepart“ ist für einzelne Partitionen zuständig.
Jetzt wird dem Image ein Name gegeben.
Jetzt ist das Quelllaufwerk an der Reihe, welches als Basis für das Image dienen soll.
Das Dateisystem des Quellaufwerks lässt sich optional vor dem Imagen noch einmal prüfen und ggf. reparieren.
Nachdem das Image erzeugt wurde, lässt es sich prüfen, ob es auch wiederherstellbar ist.
Im folgenden Schritt lässt sich der ausgeführte Befehl einsehen. Dieser muss vor Ausführung bestätigt werden.
Und weils gar so schön ist, muss die Aktion nochmals mit einem „y“ bestätigt werden. Wer das Tastaturlayout nicht geändert hat, muss bei einer deutschen Tastatur „z“ drücken.
Und schon wird das Image erstellt.
War alles erfolgreich, lässt sich der Rechner ausschalten oder neu starten. Sollte das Festplatten Image z.B. von einer ext4 Partition auf eine verschlüsselte Partition kopiert werden, müssen noch die Berechtigungen angepasst werden, da erstmal root der Besitzer des Images ist. Dies kann durch folgenden Befehl geschehen:
sudo chown -R Username:users /Pfad/image/
Danach lässt sich das Festplatten Image problemlos kopieren. Der Restore eines Images funktioniert im Prinzip beinahe genauso wie das Capturen. Anstatt „savedisk“ bzw. „saveparts“ wird „restoredisk“ bzw. „restoreparts“ ausgewählt.