Festplatten in Rechnern oder Servern sind klassische Gebrauchsgegenstände mit einer endlichen Lebenszeit. Bei mechanischen Festplatten lassen sich Fehler teilweise hören. Sich darauf zu verlassen ist jedoch ein gefährliches Spiel. Um Datenverlust zu vermeiden sollten Festplatten überwacht werden, damit im Ernstfall rechtzeitig reagiert werden kann. Der hierfür eingesetzte Standard heißt S.M.A.R.T. (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology). Um die SMART Werte unter Linux zu überwachen gibt es die Smartmontools.
Wie die Smartmontools unter Linux installiert und konfiguriert werden, steht hier beschrieben. Klick In diesem Beitrag geht es darum, die Festplatten im Hintergrund zu überwachen und im Problemfall eine Email zu verschicken. Der dazu benötigte Daemon „smartd“ ist bei den Smartmontools bereits enthalten, muss jedoch noch aktiviert und gestartet werden.
sudo systemctl enable smartd
sudo systemctl start smartd
Die zu überwachenden Festplatten können mit „df -h“ ausgelesen werden.
[user@machine ~]$ df -h Dateisystem Größe Benutzt Verf. Verw% Eingehängt auf dev x,6G 0 x7,6G 0% /dev run x,6G 1,1M x7,6G 1% /run /dev/sda1 x99G x9,0G x85G 10% / tmpfs x,6G 876K x7,6G 1% /dev/shm
Ob die gewählte Platte SMART unterstützt, kann per Befehl geprüft werden.
sudo smartctl --info /dev/sdX
Die komplette Konfiguration des Daemons wird in der Datei ‚/etc/smartd.conf‘ durchgeführt.
sudo nano /etc/smartd.conf
Sollen z.B. alle vorhandenen Festplatten überwacht werden, muss nur der Parameter ‚-a‘ an das erste nicht auskommentierte „DEVICESCAN“ übergeben werden.
DEVICESCAN -a
Soll eine bestimmte Festplatte überwacht werden, muss die Zeile beginnend mit „DEVICESCAN“ auskommentiert werden.
#DEVICESCAN /dev/sda -a
Weitere Beispiele sind in der Konfiguration bereits aufgelistet. Zusätzliche Informationen lassen sich dem Wiki entnehmen: Wiki
Da die Festplatten jetzt automatisch im Hintergrund überwacht werden, ist es natürlich hilfreich, eine Information im Fehlerfall zu erhalten. Dazu lassen sich automatisierte Emails verschicken. Damit das versenden von Emails erstmal klappt, muss ein MTA konfiguriert werden. Wie das geht, ist hier beschrieben: Klick Ist der MTA konfiguriert, kann der Parameter ‚-m‘ zum versenden von Emails im Fehlerfall in der ’smartd.conf‘ hinzugefügt werden.
#DEVICESCAN /dev/sda -a -m alerts@yourdomain.com
Bei Bedarf lassen sich auch noch automatisierte Selbsttests der Festplatte in konfigurierbaren Zeiträumen durchführen. Beispiele dazu befinden sich bereits in der Datei ‚/etc/smartd.conf‘.
Ab jetzt werden alle bzw. ausgewählte Festplatten im Hintergrund mit SMART überwacht und versenden im Fehlerfall automatisch Emails um rechtzeitig reagieren zu können.