Raspbian Linux auf „Stretch“ aktualisieren

Das auf Debian Linux basierte Raspbian, welches eine spezielle Version für den Raspberry Pi ist, dürfte die wohl gängigste Distribution für das Single Board sein. Debian ist dafür bekannt, einen besonders stabilen Betrieb zu gewährleisten. Das hat natürlich zur Folge, dass einige Pakete einen etwas älteren Stand haben. Oftmals bringen neue Versionen jedoch spezielle Features, die benötigt bzw. gewünscht werden. Der aktuelle Debian stable Release trägt den Namen „Stretch“. Hier werden die meisten Pakete auf eine aktuelle Version gehoben. Debian lässt sich durch Anpassen der bestehenden Paketlisten auf das aktuelle Release upgraden, ohne eine Neuinstallation durchführen zu müssen.

Auch Raspbian lässt sich bereits auf das Release „Stretch“ upgraden. Folgende Schritte sind dazu erforderlich. Wie bei jeder großen Systemänderung sollte zuvor ein Backup/Image erzeugt werden. Wie das funktioniert, ist hier zu finden: Klick

Anpassen der Paketlisten auf das „Stretch“ Release:
Hierzu muss der Releasename „jessie“ durch „stretch“ ersetzt werden.

sudo nano /etc/apt/sources.list
deb http://mirrordirector.raspbian.org/raspbian/ stretch main contrib non-free rpi

Zusätzlich müssen noch die Raspberry Pi spezifischen Programme, für die es eine eigene Paketliste gibt von „jessie“ auf „stretch“ geändert werden.

sudo nano /etc/apt/sources.list.d/raspi.list
deb http://archive.raspberrypi.org/debian/ stretch main ui

Raspbian jessie stretch Debian Linux

Im nächsten Schritt werden die neuen Paketlisten eingelesen, alle Pakete auf den aktuellen Stand gebracht und das Upgrade auf „Stretch“ durchgeführt.

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade && sudo apt-get dist-upgrade

Das Upgrade dauert je nach Internetverbindung eine ganze Weile. Bekanntlich ist der Raspberry Pi nicht der Leistungsstärkste. Daher sind ein wenig Geduld und eine große Kanne starker Kaffee sinnvoll. Während des Upgrades werden einige Konfigurationsdateien aktualisiert, die jedoch selbst angepasst wurden (z.B. WebServer Konfiguration). Hierbei muss gewählt werden, ob die Dateien behalten oder durch das Paketsystem ersetzt werden sollen. Es ist also ein bisschen Aufmerksamkeit gefordert. Ist das Upgrade fertig, muss der Raspberry Pi einmal neu gestartet werden. Nach dem Neustart können noch veraltete Programmleichen entfernt werden.

sudo apt-get autoremove
sudo apt-get autoclean

Ist alles fehlerfrei durchgelaufen, läuft nun das System mit aktuellem Versionsstand.